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Peter Raum

Manchmal dreht das Leben schon erstaunliche Kurven beim Werdegang eines Menschen.

 

Was Peter Raum als Koch auf Schiffen begann, auf denen er mehrfach in der Kombüse die Welt umrundete, brachte er wenige Jahre später als Erfahrung ein und gründete für Münchens bekanntesten Feinkostlieferanten eine neue Abteilung: Party-Service. Damals ein ganz neues Wort, das wie von einem anderen Stern kommend anmutete, heute aber Standard unserer Sprache ist. Der Erfolg war durchschlagend, die Ergebnisse aufsehenerregend. Wobei Peter Raum damals schon sehr gerne nur im Hintergrund operierte, organisierte und konzipierte.

 

Da lagen seine Stärken: Dinge bis ins Detail durchdenken, noch bevor man zum ersten Mal physisch Hand anlegt. Denn im Detail liegt die Wirtschaftlichkeit. Als er dann von Josef Schörghuber als Direktor zur Arabella-Hotelgruppe geholt wurde, setzte er auch hier seine akribische Liebe zum Detail auch im ganz großen Stil durch, doch war er immer auch kreativ genug, um als Visionär große Perspektiven zu erkennen und umzusetzen. Ein Tatenmensch, ruhelos schon damals. Und als die Aufgaben im großen Schörghuber-Imperium für ihn im Wesentlichen getan waren, als alles „auf der Reihe“ und durchorganisiert war, da war es ihm einfach zu langweilig, die Zeit bei Tennis- und Golfturnieren mit den Wirtschaftsgrößen spielend zu verbringen.

 

So pachtete er von seinem damaligen Chef den kleinsten aller Arabella-Betriebe und führte ihn binnen weniger Jahre zu einem großen wirtschaftlichen Erfolg. Als er dann von der Löwenbrauerei die Pacht des Löwenbräukellers angetragen bekam, konnte er, der Ruhelose, wieder nicht nein sagen, baute diese Münchner Institution in den Folgejahren zur „Höhle des Löwen“ aus und führte so die Lokalität wieder zurück unter Münchens beste Adressen für Feste und Bälle...

 

Schon immer war sein Organisationstalent besonders gefordert, wenn es darum ging, Großfeste und Feierlichkeiten gastronomisch zu organisieren. Bei der Ausrichtung von Festen in Grössenordnungen über 5.000 Personen kam er immer schon ganz besonders in Fahrt. Als dann für 8.000 Gäste eines Konzerns das Jubiläumsfest auf der „grünen Wiese“ als Aufgabe anstand, fühlte er sich auf dem Höhepunkt der Herausforderung. Er, der Perfektion über alles liebte, war total in seinem Element und sein ganzer Ehrgeiz kam erst immer dann zur Ruhe, wenn er zur getanen Tat das meist überschwängliche Dankschreiben des Vorstands auf dem Tisch liegen hatte – wie das damals vom Vorstand der MAN, als er, als der Wirt des Löwenbräukellers, die Weltpremiere einer neuen Schwerlastwagen-Generation für den Konzern organisierte im Skistadion von Garmisch-Partenkirchen bei 7 Tagen Dauerregen.

 

Täglich 1.000 neue Journalisten-Gäste am Airport in München abholen, Transfer nach  Garmisch organisieren, bewirten und für Übernachtung sorgen, dazwischen allabendlich die große Show im Dauerregen – welch ein Fest?! Auch für ihn selbst. Sich alles abverlangen, das macht Spaß. Und so ist er letztendlich seinen Karriereweg immer weiter gegangen: „...
Vom Millionär zum Tellerwäscher“ wie er es selbst gerne beschreibt.

 

Denn bei all diesen Festen war ihm immer schon aufgefallen, wie schwierig es ist, so viel gleiches Geschirr, so viel passendes Besteck, so viel Küchenausrichtung zu organisieren, wie es für Feste und Veranstaltungen gebraucht wurde. Und seine nächste Geschäftsidee war geboren: Geschirr-Verleih. Der Aller-Leih! war geboren, der Name: Alles klar! So klar, wie die Dienstleistung, die er schon immer als perfekten Service verstand. So war auch der Name Alles klar! Die vorweggenommene Kundenzufriedenheit, die er sich damit kompromisslos als Aufgabe stellte.

 

Doch – akribisch, wie Peter Raum nun mal ist, wurde nicht zuerst Firma gegründet und gleich Ladenlokal eröffnet, sondern zuerst einmal gründlich recherchiert. In die USA und Kanada führten Recherchereisen. 3 Jahre wurde entwickelt und geplant, bis alles den Standard hatte, der auch einen kritischen Peter Raum zufrieden stellt. Erst dann wurde ein Ladenlokal gekauft in München, Fahrzeuge wurden angeschafft, das Corporate Design entwickelt – alles sollte perfekt sein schon ab Start und nicht erst am Kunden geübt, wie es gern so viele tun. Er, der Perfektionist kann mit Halbheiten nicht leben. Und so machte er Alles klar! Zum Franchise-Erfolg in heute 16 Städten im gesamten deutschsprachigen Raum. 

Inzwischen mit einer 7 vor der Zahl an Lebensjahrzehnten kommt er auch heute noch nicht zur Ruhe. Die Freude am tun ist es, die er jetzt mit der Peter Raum Stiftung einem anderen und diesmal sozialen Bedarf widmet: Der Ausbildung von Blinden- und Führhunden, bei denen ihm persönlich die Qualität, wie sie in Deutschland derzeit noch angeboten wird, einfach nicht ausreicht. Durch eine blinde Frau zufällig auf einem Spaziergang für das Thema sensibilisiert, hat er dann wieder Jahre recherchiert.

 

Und kann heute sagen, dass er ein neues Thema gefunden hat, dem er sich jetzt mit aller Kraft widmet. Er will die Standards verbessern helfen, zum Wohle von Mensch und Tier . Und diesem guten Zweck widmet er heute all seine ungebrochene Kraft. Nicht zuletzt auch aus Dankbarkeit für ein erfülltes, tatenreiches Leben, das er selber führen durfte auf seinem Weg vom „Millionär zum Tellerwäscher“. Es gibt viel zu tun für Mensch und Tier, viel Geld muss jetzt gesammelt werden für den Zweck der Stiftung. Den Grundstock dazu hat er sich selbst gelegt mit dem Einbringen der Gründer-Immobilie von Alles klar! Zugunsten der Peter Raum Stiftung. Nein, kein persönliches Denkmal soll es werden mit dieser Stiftung, schon eher ein zählbarer Erfolg. Dafür ist er ein langes Berufsleben lang bekannt, der Stifter.

 

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